Medienmitteilung 06. August 2025
Seltene Felsenschnecke gibt es nur im Parc Ela


Wenige Funde – fast alle aus dem Parc Ela
Seit 1890 ist die Fischäugige Felsenschnecke (Chilostoma achates) in der Schweiz von der Lenzerheide bekannt und in der Sammlung des Naturmuseums Chur belegt. Seither gab es nur wenige weitere Funde dieser hauptsächlich in Österreich verbreiteten Schneckenart, die fast alle im Gebiet des Parc Ela liegen. Zwei alte Funde aus dem 19. Jahrhundert in Zizers und Tamins konnten nicht bestätigt werden.
Wegen der Seltenheit und dem Verlust diverser Standorte ist die Fischäugige Felsenschnecke in der Roten Liste der bedrohten Arten als stark bedroht eingestuft. Die Rote Liste wird momentan überarbeitet, weshalb neue Standorte sehr willkommen sind.
Hilfe von Naturfreunden ist gefragt
Helfen Sie mit, weitere Exemplare dieser seltenen Art zu finden? Abseits der bekannten Fundorte auf der Lenzerheide könnte die Art auch in Surses, oberhalb Schmitten oder an Felsen in den Wäldern oberhalb der Albulaschlucht vorkommen.
Falls Sie ein lebendes Tier oder leeres Gehäuse sehen, schicken Sie bitte ein Bild des Tieres und des Fundortes an joergrueetschi@gmail.com. Drei Angaben zum Fund sind nötig:
- Genauer Standort (Koordinaten aus Landeskarte oder Kartenausschnitt)
- Datum
- Sammler:in mit E-Mail oder Handynummer
Lebensraum: Feucht und felsig
Die Schnecken leben vor allem an schattigen, feuchten Kalkfelsen im Wald zwischen 1200 und 2100 Höhenmetern. Sie wurden auch in Geröllfeldern mit einer Felsblockgrösse von 0,5 bis 2 m, bestockt mit Legföhren und Heidelbeeren oder Alpenrosen, gefunden. Dort hält sie sich vor allem im Schatten der Blöcke auf. Auch an alten Trockensteinmauern kommen sie vor.
Die Tiere sind bei feuchtem Wetter aktiv, sonst eher in der Dämmerung und in der Nacht. Bei trockenem Wetter ziehen sie sich tagsüber in Spalten der Felsen und Steinblöcke zurück.
Steckbrief zum Bestimmen
Das Gehäuse ist 17–29 mm breit und 7–12 mm hoch, rötlich-hornfarben, mit einem braunen Band am Aussenrand und oft einem weissen Band unterhalb. Das Gehäuse ist beim lebenden Tier und frischtot glänzend, später matt.