igls morts da Falein

Die Toten von Falein: Krimi und reales Verbrechen

Knochen der Toten von Falein © Archäologischer Dienst Graubünden
Knochen von Falein © Archäologischer Dienst Graubünden
Ein reales historisches Gewaltverbrechen und Geschichten eines Krimiwettbewerbs.
Im Herbst 2014 wurden bei Bauarbeiten auf einem Maiensäss im Parc Ela zwei menschliche Schädel und verschiedene Knochen gefunden. Erste Untersuchungen ergaben, dass die Knochen 1200 Jahre alt sind. Alles deutet auf ein Gewaltverbrechen hin.

Mittelalterliches Gewaltverbrechen

Die Polizei brachte die Knochen zuerst in die Rechtsmedizin. Als erste Untersuchungen ergaben, dass die Knochen aus dem Frühmittelalter stammen, wurden sie dem archäologischen Dienst Graubünden übergeben. Dort befasste sich die Anthropologin Christine Cooper mit ihnen.

Der Fall blieb rätselhaft. Die Knochen gehören zu einem 20 bis 30 Jahre alten Mann, einer 30 bis 40 Jahre alten Frau und einer zweiten Frau unbekannten Alters. Die beiden Schädel weisen schwere Kopfverletzungen auf. Ein Schädel hat ein Loch am Hinterkopf, das von einem vierkantigen Gegenstand stammt. Die Knochen lagen durcheinander, fernab damaliger Siedlungen und es wurden in der Nähe weder Kleider noch Särge gefunden. Beim Knochenfund handelt es sich also nicht um ein übliches Grab – sondern um die Überreste eines mittelalterlichen Gewaltverbrechens. Was aber um das Jahr 800 wirklich passiert ist und wie der Mann und die zwei Frauen gestorben sind, lässt sich nicht mehr rekonstruieren.

Parc Ela-Krimiwettbewerb

Warum diese Lücke nicht mit Fantasie füllen? Der Verein Parc Ela lancierte deshalb gemeinsam mit dem Archäologischen Dienst Graubünden den Krimiwettbewerb „Die Toten von Falein“. Gesucht wurde die Geschichte zum realen Skelettfund.

Das Interesse am Krimiwettbewerb übertraf alle Erwartungen: Innerhalb eines halben Jahres wurden 177 Geschichten eingereicht. Der Wettbewerb hat auch über die Schweizer Grenzen hinaus Beachtung gefunden. Autorinnen und Autoren aus 7 verschiedenen Ländern haben sich am Wettbewerb beteiligt. 

Eine sechsköpfige Jury hat alle Geschichten gelesen und bewertet. Bewertungskriterien waren der Inhalt, die Originalität und der sprachliche Ausdruck. 25 Geschichten erreichten das Finale. Die acht besten Geschichten wurden am Samstag, 18. Juni 2016 im Rahmen des Bergfahrt Festivals im Ortsmuseum Bergün prämiert.

E-Book und Audio Book «Die Toten von Falein»

Die  25 Final-Geschichten wurden im E-Book «Die Toten von Falein» publiziert. Das Audio Book «Die Toten von Falein» enthält die 8 prämierten Geschichten, gelesen von den Bündner Schauspielern Gian Rupf und David Flepp sowie der Bündner Schauspielerin Felicitas Heyerick. E-Book und Audio Book sind im online-Buchhandel erhältlich oder können unter dem unten aufgeführten Link heruntergeladen werden.