gôts da muntogna
Bergwälder prägen die Landschaft im Parc Ela

Naturwald- und Sonderwaldreservate
Im rauen und trockenen Gebirgsklima wachsen vorwiegend Nadelbäume wie Fichten, Wald- und Bergföhren, Lärchen und Arven. In den Wäldern des Naturparks finden Hirsche, Rehe, Gämsen und eine der letzten grossen Auerhuhn-Populationen der Schweiz Nahrung und Deckung.
Im Parc Ela gibt vier Naturwaldreservate. Diese werden nicht mehr bewirtschaftet. Die Entwicklung des Walds wird der Natur überlassen und es werden keine Bäume mehr gefällt. Alte Bäume sterben ab und zerfallen – und werden zur Grundlage für neues Leben. Davon profitieren Pilz-, Pflanzen- und Tierarten, die in einem bewirtschafteten Wald weniger Raum zum Leben finden.
Die zwei grossen Sonderwaldreservate im Albulatal und im Surses sind auf den Auerhuhn-Schutz ausgerichtet. Durch die Förderung einer üppigen Krautschicht mit Heidelbeeren wird die Nahrungsgrundlage der Vögel verbessert. Jungwaldgruppen und Bäume mit hinabreichenden Ästen sollen ihnen bei Störungen bessere Deckung bieten.
Artenreich dank naturnaher Bewirtschaftung
Durch eine grösstenteils naturnahe Bewirtschaftung kann die Artenvielfalt der Wälder erhalten bleiben. Es werden jene Baumarten gefördert, die von Natur aus am betreffenden Standort vorkommen und der Wald verjüngt sich natürlich. Nur ausnahmsweise werden Bäume angepflanzt. Ein Teil der alten Bäume und des Totholzes werden als Lebensräume für Tiere, Pilze und Pflanzen stehen bzw. liegen gelassen.
Schutz vor Naturgefahren
Der Wald in den Bergen erfüllt aber auch die wichtige Aufgabe, Menschen, Siedlungen und Strassen vor Lawinen, Steinschlag, Hochwasser, Bodenerosion und Erdrutsch zu schützen. Siedlungen, die Julierstrasse und die Albulalinie der rhätischen Bahn müssen besonders geschützt werden. Schutzdämme, Lawinen- und Steinschlagverbauungen ergänzen den Schutzwald. 43% des Walds im Parc Ela ist Schutzwald.
Rohstoff- und Energielieferant
Der Wald ist aber auch wirtschaftlich von Bedeutung. Er liefert Holz - einen wertvollen, nachwachsenden Rohstoff und erneuerbare Energie. Die gesamte Waldfläche im Parc Ela ist FSC-zertifiziert: Die Nutzung erfolgt so, dass der Wald als intaktes Ökosystem langfristig erhalten bleibt. Entlang der Holzkette «Waldbau - Sägerei - Holzbau - Schreinerei - Energieholz» entstehen Arbeitsplätze und Wertschöpfung.