Avioul-molta neir
Die Schwarze Mörtelbiene im Parc Ela

Beobachtungen melden
Jede Beobachtung (auch ausserhalb des Parcs) hilft uns die Lebensweise der wilden Biene besser zu verstehen. Fundorte von Nestern, Bienensichtungen, Standorte sowie Ansaatflächen von Esparsetten können auf unserer interaktiven Karte unter maps.pollenn.ch/de/parcela/bienen eingezeichnet oder direkt an regina.lenz@parc-ela.ch gemeldet werden.
Jede Esparsette zählt
Bringen Sie zwischen Mai und Juli Esparsetten im Parc Ela zum Blühen! Damit helfen Sie, den Fortbestand der Schwarzen Mörtelbiene zu sichern. Das Saatgut und eine Anleitung bekommen Sie von uns zur Verfügung gestellt.
Jetzt Esparsetten säen (hier klicken, dann geht’s zum Anmeldeformular)
Nester der Schwarzen Mörtelbiene
Die Schwarze Mörtelbiene ist 14 – 18 mm gross, eine wärmebedürftige Art und kommt deshalb im Parc Ela nur an warmen und sonnigen Standorten vor. Sie baut ihre Nester bevorzugt auf eher dunklerem, festem Naturstein mit Einbuchtungen und Dellen. Dunklere Steine sorgen dafür, dass die Wärmeaufnahme durch diese Oberfläche erhöht wird. Auch nach Wegfall direkter Besonnung sind so warme Nesttemperaturen garantiert, welche entscheidend für die Entwicklung der Schwarzen Mörtelbiene sind. Die Nester sind sehr häufig nach Südosten ausgerichtet, um schon in den Vormittagsstunden günstige Temperaturverhältnisse zu erreichen.
Fleissige Pollensammlerinnen
Laut Literatur schlüpfen die Bienen Ende April, verpaaren sich sofort, damit das Weibchen mit dem Bau des Nestes beginnen kann. Alte, intakte Nester werden oft optimiert und mehrmals genutzt. Das Weibchen lebt maximal acht Wochen. Die Flugzeit der Schwarzen Mörtelbiene kann im Parc Ela wegen der erhöhten Lage jedoch von den Beobachtungen aus der Literatur abweichen. Durch bekannte Funde von fliegenden Weibchen wird die Flugzeit zwischen dem 5. Mai und dem 31. Juli erwartet. Das Weibchen baut in dieser Zeit meistens nur ein einziges Nest mit ca. 10 Brutzellen. Die Brutzellen werden eine nach der anderen erstellt, indem jede neue Zelle unmittelbar an die bereits fertigen Zellen angemauert wird. Jede Zelle wird mit einem Pollenproviant der Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia) gefüllt. Für jede Brutzelle braucht es im Durchschnitt Blütenpollen von ca. 10 Esparsetten-Pflanzen (Konkurrenz mit anderen Bienenarten ist bei diesem Betrag miteinberechnet). Um den Proviant zu besorgen, fliegt die Schwarze Mörtelbiene in einem Umkreis von ca. 150 m rund um ihre angelegten Brutzellen. Daher ist es von grosser Bedeutung, dass Esparsetten in der Nähe der Nester vorkommen, um das Überleben der Populationen zu sichern.
Ist der Proviant in den Brutzellen, wird pro Zelle ein Ei abgelegt. Danach werden die Brutzellen zum Schutz vor Nässe und Feinden mit einer Schicht aus festem Mörtel, Speichel und Nektar überzogen. In jeder Zelle entwickelt sich eine Larve, welche sich vom Pollenproviant ernährt und sich anschliessend verpuppt. Noch im selben Jahr entwickeln sich die erwachsenen Bienen. Diese überwintern im Nest und schlüpfen im folgenden Frühling.
Brutparasiten und andere Profiteure
Die Rotbeinige Düsterbiene (Stelis nasuta), oder Avioul sabiot auf Romanisch, ist die Kuckucksbiene der Schwarzen Mörtelbiene. Diese Biene ist kleiner (6 – 10 mm) als ihr einziger Wirt und legt mehrere Eier in die mit Pollen gefüllten Brutzellen der Schwarzen Mörtelbiene, wenn diese gerade ausgeflogen ist. Die Eier werden möglichst weit unten in der Brutzelle zwischen dem Pollenvorrat versteckt. Aus den Eiern schlüpfen 2 bis 12 Larven, welche sich von der Larve der Mörtelbiene sowie von Esparsetten-Pollen ernähren.
Die seltene Östliche Mauerfelsenbiene profitiert von den alten Ausflugsgängen der Schwarzen Mörtelbiene und baut ihre Nester in die alten Gänge. Erkennbar ist dies am grünen Verschluss der Nester. Auch andere Mauerbienenarten nutzen alte Ausschlupfgänge gerne als Kinderstube.
Impressionen




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Kontakt
Regina Lenz, Co-Geschäftsleiterin Bereich Natur und Landschaft
+41 (0)81 508 35 03 | regina.lenz@parc-ela.ch