Medienmitteilung

Archäologische Bodenschätze im Parc Ela entdecken

Sommerreihe «Scazis da tera»
Sommerreihe «Scazis da tera»
Medienmitteilung vom 27. Juni 2022

Ein grosser Teil unserer Geschichte ist im Boden gespeichert. Archäologinnen und Archäologen suchen nach Bruchstücken vergangener Zeit und rekonstruieren damit unsere Vergangenheit. In Partnerschaft mit dem Archäologischen Dienst Graubünden gibt die diesjährige Parc Ela-Sommerreihe «Scazis da tera» einen Einblick in aktuelle archäologischen Forschungsprojekte. Vom 6. Juli bis 19. August können Interessierte gemeinsam mit den Forschenden in den Boden blicken und über die neusten Erkenntnisse zur lokalen Geschichte diskutieren.

Die erste Veranstaltung der Sommerreihe am 6. Juli folgt den Spuren der Römer: Auf einer Wanderung von Bivio auf den Septimerpass führt Thomas Reitmaier, Leiter Archäologischer Dienst Graubünden, die Teilnehmenden in die Zeit vor rund 2000 Jahren, als römische Soldaten auf dem Septimer ihr Lager aufgeschlagen hatten.

Vom 13. Juli bis 10. August wird jeden Mittwochnachmittag um 17 Uhr ein anderes aktuelles Forschungsprojekt vorgestellt: Dr. Patrick Cassitti, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair, gibt einen Einblick in ein laufendes Projekt zur frühmittelalterlichen Malkunst in der Kirche Son Peder in Mistail. Vom Zürcher Paläontologen Heinz Furrer, der bei der Erforschung der grossen Fischsaurier-Knochen am Corn da Tinizong beteiligt war, erfahren die Teilnehmenden, wieso in den Alpen fossile Meeressaurier gefunden werden. Dr. Rouven Turck von der Universität Zürich führt in einen Stollen neben dem Marmorera-Stausee, wo in der Bronze- und Eisenzeit Kupfer abgebaut wurde und Hans Stäbler, Vorstandsmitglied der Freunde des Bergbaus erklärt bei Bergbauruine Bellaluna den Prozess der Metallverhüttung im ersten Industriezentrum Graubündens im 19. Jahrhundert. Anhand neuer Funde präsentiert Dr. Hannes Flück von der Universität Basel die Erkenntnisse zur im letzten Jahr gestarteten Untersuchung des bisher einzigen nachgewiesenen römischen Kampfplatzes der Schweiz beim Crap Ses.

Die Sommerreihe schliesst mit einer Wanderung zum Porchabella-Gletscher. Dieser gab vor 30 Jahren die Gletscherleiche einer jungen Frau frei, die um 1700 herum gelebt hatte. Am 19. August 1992 erging die Meldung an die Polizei. Nun, genau 30 Jahre später, begleiten Thomas Reitmaier, Leiter des Archäologischen Dienstes Graubünden und der Schauspieler Gian Rupf die Wanderung von Chants zur Kesch-Hütte SAC mit Fakten und Geschichten rund um die Porchabella-Gletscherleiche.

Alle Veranstaltungen der Sommerreihe «Scazis da tera»

06.07.   9:30–16:30     Auf den Spuren der Römer (Bivio – Septimer)

13.07.    17:00–18:30    Bedeutende Wandmalereien aus 4 Zeiten (Alvaschein)

20.07.   17:00–18:30    Meeressaurier im Hochgebirge (Bergün/Bravuogn)

27.07.   16:45–18:15     Im 3000 Jahre alten Kupferstollen (Marmorera)

03.08.   17:00–18:30    Wie aus Wasser, Holz und Erz Metall wurde (Filisur)

10.08.    17:00–18:30    Funde des Gefechts gegen die Römer (Salouf)

13.08.    9:45–16:00     Akustische Wanderung zur «Porchabella» (Val Tuors – Kesch-Hütte SAC, Bergün/Bravuogn)

Weitere Infos: www.parc-ela.ch/sommerreihe

Bildlegende: © Archäologischer Dienst Graubünden, Peter Thomas, Rosi Roth/UZH, Lorenz A. Fischer

Weitere Auskünfte und Kontakt:

Judith Burri, Co-Geschäftsleiterin, Bereich Gesellschaft / Kommunikation, 081 508 01 22, judith.burri@parc-ela.ch